aeRoman Sind wir allein 
Flag UK Die Suche nach außerirdischem Leben
MenuHEIMATLUFTFAHRTMENSCHENURSPRUNGWISSENSCHAFTVERBINDUNGÜBERSICHTKONTAKT In die vergangenen Jahrzehnten hat eine wachsende Anzahl von Astronomen die Ansicht vertreten, dass außerirdische Zivilisationen in der Sternenwelt wahrscheinlich so zahlreich sind wie Sandkörner, isoliert von einander durch die Leere des Weltraumes.

Gerade für die eigene Galaxie der Erde, die Milchstraße, haben Experten geschätzt, dass es bis zu eine Million hochentwickelte Gesellschaften geben könnte.

Dieses außerirdische Glaubensbekenntnis hat nicht nur unzählige Bücher, Filme und Fernseh-Shows -- nicht zu erwähnen ein Heer von Klingonen, Wookies und Romulanern -- hervorgerufen, sondern auch eine lange wissenschaftliche Jagd, die sehr große Tellerantennen benutzt, um den Himmel nach schwachen Funksignalen von intelligenten Außerirdischen abzusuchen.

Jetzt sagen zwei Wissenschaftler, dass diese weit verbreitete Ansicht falsch ist. Die Suche nach außerirdischem Leben, behaupten sie, wird wahrscheinlich erfolglos bleiben.

Unter Hinweis auf Entdeckungen in der Astronomie, Geologie und Paläontologie argumentieren die beiden, dass die Menschen im Kosmos allein sein könnten. Sie sagen, dass die Wissenschaft zeigt, wie außerordentlich selten Aufbau und Stabilität der Erde sind.

Überall sonst ist das Strahlungsniveau zu hoch, sind die richtigen chemischen Elemente zu selten, die gastfreundlichen Planeten zu gering an Zahl und der Regen der tödlichen Felsbrocken zu intensiv, als dass sich Leben in hochentwickelten Gemeinschaften entwickelt haben könnte.

Außerirdische Mikroben könnten an vielen Plätzen als eine Art kosmischer Schaum überleben, sagen sie, aber keine Außerirdischen, die zivilisiert genug wären für eine hochentwickelte Technologie.

Ihr Buch 'Seltene Erde' hat einen Aufschrei von Kritik und Lob produziert, wobei einige diffamierende Stimmen sagen, die Autoren hätten ihre eigenen, stark vereinfachten Annahmen über die Anpassungsfähigkeit des Lebens gemacht, während andere sie 'brillant' und 'mutig' nennen.

"Wir haben schließlich laut ausgesprochen, was so viele für so lange gedacht haben -- dass komplexes Leben zumindest selten ist," sagte Dr. Peter Ward an der Universität von Washington, ein Paläontologe, der sich auf Massenaussterben spezialisiert hat und zu dessen früheren Arbeiten 'Der Ruf der fernen Mammuts' gehört. "Und für uns könnte ein Wurm bereits komplexes Leben sein."

Der Koautor von Ward ist Dr. Donald Brownlee an der Universität von Washington, ein anerkannter Astronom, Mitglied der National Academy of Sciences und Leitender Wissenschaftler der 166 Millionen Dollar 'Stardust-Mission' der NASA zum Auffangen des interplanetarischen und interstellaren Staubes.

"Man sagt, dass die Sonne ein typischer Stern ist," meinte er. "Das trifft nicht zu. Fast überall im Universum sind die Umweltbedingungen für das Leben verheerend. Es sind nur Garten-Eden-Plätze wie die Erde, wo es bestehen kann."

Dr. Geoffrey Marcy an der Universität von Kalifornien in Berkeley, führend bei der Suche nach Planeten, die andere Sterne umkreisen, von denen bis jetzt 31 gefunden worden sind, pries [das Buch] 'Seltene Erde' als wahrscheinlichen Auslöser für ein Umdenken über außerirdisches Leben.

"Es ist brillant", sagte Marcy. Zum Beispiel, sagte er, zeigt es, wie die bis jetzt entdeckten Riesen-Planeten außerhalb des Sonnensystems vergeblich auf die Entwicklung eines komplexen Lebens warten müssen.

Die Vorstellung, dass außerirdische Zivilisationen überall vorhanden sind, entstand in einem wissenschaftlichen Sinne vor vier Jahrzehnten.

Dr. Frank Drake, damals ein junger Astronom in West Virginia, war 1960 der erste, der den Himmel auf außerirdische Signale absuchte. Er entwickelte seine Ideen 1961 weiter, die dann als die Drake-Gleichung bekannt wurden.

Die Gleichung machte qualifizierte Vermutungen über die Rate, mit der Sterne sich bilden, das rechnerische Verhältnis von Sternen zu Planeten, die Zahl jener Planeten, auf denen Leben entsteht und so weiter, einschließlich der durchschnittlichen Lebenszeit einer technisch entwickelten Zivilisation.

Nach seiner Logik hat die Milchstraße ungefähr 10.000 Zivilisationen, die zu interstellarer Kommunikation fähig sind.

Später erhöhte der berühmte Astronomen Dr. Carl Sagan die Schätzung auf eine Million außerirdischer Welten.

Neue Entdeckungen zeigen jedoch nach Ansicht der Autoren der 'Seltenen Erde', dass die Gleichung von Drake von zu optimistischen Annahmen ausgeht.

Ward wurde von dem Thema angezogen durch seine Studien zum Phänomen Massenaussterben. In zunehmendem Maße werden dafür mit hohen Geschwindigkeiten durch den Weltraum fliegende Felsbrocken, die unter gewaltigen Explosionen auf die Erde treffen, als Hauptverantwortliche gesehen, von denen einer den Untergang der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren verursacht haben soll.

Neue Studien, sagte Ward, lassen vermuten, dass die Dinge noch schlechter stehen. Die Einschlagsrate könnte etwa 10.000 mal höher sein, gäbe es nicht Jupiter, den größten Planeten des Sonnensystems, der viele tödliche Felsbrocken abfängt und andere in die Tiefen des Weltraum schleudert.

'Wir befinden uns gerade am Rande des Abgrundes', sagte Ward hinsichtlich einer höheren Bombardierungsrate, die vermutlich die Entwicklung eines höher entwickelten Lebens ausgeschlossen haben würde.

WEITER (Leben im Universum)
Quelle:
William J. Broad,
New York Times





"Jupiter!"





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© William J. Broad, New York Times